Cubase

Der Weg zum eigenen Song

Einen eigenen Song mit einem der gängigen Software-Sequencer zu erstellen ist gar nicht so schwer. Die am meisten benutzten Programme sind Logic, Cubase und Cakewalk. Wir arbeiten hier mit Cubasis.
Wir gehen davon aus, dass ihr in eurer Schule eine Standardausrüstung habt:

  • ein Masterkeyboard zur Eingabe, das über eine MIDI-Schnittstelle mit der Soundkarte des Computers verbunden ist,
  • Aktivboxen zum Abhören
  • und vielleicht ein Mikrofon, das über ein Mischpult oder über einen Verstärker mit dem Audio-Eingang der Soundkarte verbunden ist.

Öffne die Software über einen Doppelklick. Es erscheint das Arrange-Fenster. Unten im Arrange-Fenster siehst du das Transportfeld, ähnlich zu bedienen wie ein Kassettenrekorder mit „Aufnahme“, „Wiedergabe“ und „Transport“-Taste. Stell die linke Marke auf 0001 und die rechte auf 0005 und schalte dann die Taste „Cycle“ an, um einen Loop zu bilden (die Takte 1- 5 wiederholen sich). Schalte dann das Metronom an, sodass du eine rhythmische Stütze hast.

Im Arrange-Fenster siehst du mehrere Spuren (Tracks). Wähle einen MIDI-Track an (erkennbar am Notensymbol). Nun musst du noch einen Sound für die Spur auswählen. Öffne dazu den MIDI-Mixer über „Bearbeiten“ – „MIDI-Mixer“. Beim MIDI-Mixer wählst du „GM“ = General MIDI an. Zurück ins Arrangefenster. Jetzt kannst du in der Spur-Info (A) bei „Patch“ (B) eine ganze Liste an Sounds (D) auswählen. Die Sounds sind nach Instrumentengruppen (C) geordnet. (Reed = Holzblasinstrumente, Brass = Blechblasinstrumente, Pipe = Flöten).

Beginne mit dem dem Schlagzeug. Nimm den MIDI-Kanal 10 (dieser ist immer der Schlagzeugkanal) und drück auf „Aufnahme“. Nach den 8 Schlägen des Vorzählers gib am besten zuerst die Bassdrum (Note C1 auf der Tastatur) ein. So entsteht ein bespielter Part, der auch im Cubase optisch als Balken angezeigt wird. Den Noten sind bestimmte Percussion-Instrumente zugeordnet.

Bassdrum C 1
Snaredrum D 1, E 1
Open Hihat B 1
Closed Hihat Fis 1
Crash-Becken E 2
Tom 1 A 1
Tom 2 G 1
Tom 3 F 1

Jetzt stoppst du die Aufnahme und hörst sie dir über „Wiedergabe“ an. Wenn du mit deinem Timing nicht zufrieden bist, hast du nachher noch viele Möglichkeiten zum Verbessern. Eine erste Maßnahme wäre, die Aufnahme zu „quantisieren“, das heißt die Noten nach einer bestimmten Methode auf ein gewähltes Werteraster zu verschieben.

Aktiviere nun die Overdub-Taste, um die Schlagzeugspur zu ergänzen, ohne die Bassdrum zu löschen.
Jetzt kannst du zum Beispiel die Hi-Hat (Taste Fis1) eingeben und danach die Snaredrum (Taste D1). Nach Bedarf kannst du quantisieren.

Nun kommt die Bassspur dran: Aktiviere eine MIDI-Spur und gib über „Spurinfo“ eine Programmnummer ein. Basssounds sind in General MIDI (GM, einer MIDI-Norm) auf den Programmen 33 – 40 zu finden.
„Aufnahme“ drücken, über Tastatur den Bass eingeben, notfalls quantisieren – und fertig ist die Bassspur. Wenn sie dir nicht gefällt, kannst du sie unter „Bearbeiten“ einfach löschen.

Jetzt kannst du noch weitere Spuren aufnehmen. Wie wäre es mit „Piano“ (Programm 1) oder „Organ“ (Programm 17)?

Da die Echtzeitaufnahmen im Normalfall nicht auf Anhieb gelingen, bieten die Sequencer mehrere Editoren als Hilfsmittel an – zum Beispiel die „Pianorolle“ (Key-Editor), bei der die Noten als horizontale Balken mit unterschiedlicher Länge (entsprechend der Tondauer, dem Notenwert) erscheinen.

Durch ziehen oder verkürzen, beziehungsweise verschieben lassen sich Tonhöhe und Notenwerte übersichtlich und komfortabel verändern.

Jetzt musst du aber wieder zurück ins Arrange-Fenster. Dort kannst du die erstellten Parts mit der Maus verschieben, auch kopieren (mit gedrückter „Strg“-Taste verschieben) und so den Song arrangieren.

Wenn neue Parts gewünscht werden: kein Problem! Einfach die Marken auf die Positionen einstellen, neuen Track aktivieren und aufnehmen.

Mit der Schere bei den Mauswerkzeugen kannst du Parts auch auseinanderschneiden. Schon aufgenommene Tracks kanst du auf andere Spuren ziehen und sogar mit neuen Sounds versehen , wenn du einen weiteren MIDI-Kanal auswählst. Der MIDI-Kanal merkt sich auch in neuen Spuren seinen Sound.

Dann geht es ans Mixen: Mit den Mischpulten (MIDI-Mixer und VST Channel Mixer) kannst du die Lautstärke der einzelnen Spuren einstellen und die Stereoverteilung eingeben (Pan).
TIPP: Die wichtigsten Spuren (Gesang, Bass) in die Mitte legen. Das Schlagzeug ist automatisch schon im Stereofeld verteilt.
Die einzelnen Spuren kannst du auch mit Effekten versehen.

Hör dir den ganzen Song zum Schluss nochmals an.
So wandelst du jetzt noch die MIDI- Spuren in Wave-Dateien um:

  1. In der Symbolleiste Lautstärke unten rechts (Lautsprechersymbol) mit rechter Maustaste anklicken.
  2. Dann wieder mit linker Maustaste klicken: Lautstärke (Volume-Control) – Optionen – Eigenschaften -„Aufnahme“ auswählen – Mixer auswählen und mit Haken aktivieren.
  3. In Cubase „Optionen“ – „Audioeinstellungen“ – System Mithören „Global ausgeschaltet“ (damit es keine Rückkopplung gibt).
  4. Neue Audiospur (Stereo) aktivieren und auf Aufnahme gehen, der Aufnahmepegel wird mit der Mixer-Lautstärke des Systemstreibers eingestellt.
  5. Die so entstandene Audiospur kann als Wave-Datei exportiert werden und mit jedem x-beliebigen Brennprogramm auf CD gebrannt werden.