Große C-Dur Sinfonie

Franz Schubert – Sinfonie und Kammermusik – Schulbuchseite

Mit den kleinen Liebhaberkreisen, mit denen Schubert in den Häusern von Freunden Musik machte, konnte er natürlich keine Werke für großes Orchester aufführen. Darum schenkte er seine „Große C-Dur-Sinfonie“ der Wiener „Gesellschaft der Musikfreunde“ in der Hoffnung, dass deren Orchester das Werk aufführen werde. Aber schon in der ersten Probe entschied man: „Vorläufig zurückgelegt“. Die Musiker meinten, die Sinfonie sei für ein öffentliches Konzert zu lang und zu schwierig. Zwölf Jahre später haben Schumann und Mendelssohn die Uraufführung erreicht – aber nicht in Wien sondern in Leipzig. (Schuberts noch berühmtere „Unvollendete Sinfonie“ wurde dann tatsächlich von dem genannten Wiener Orchester uraufgeführt, – aber 37 Jahre nach seinem Tod im Herbst 1865!)

Ihr hört von der „Großen C-Dur-Sinfonie“, die über 50 Minuten dauert, den Anfang und einen Ausschnitt aus dem letzten Satz.

Dabei können wir eine Entdeckung machen, die etwas über Schuberts innere Beziehung zu einem anderen großen Komponisten verrät.

Hörbeispiel B 16

(Bild anklicken und die Melodie anhören)

Hörbeispiel B 17

(Bild anklicken und die Melodie anhören)

Hörbeispiel B18

Das Hörbeispiel B 18 findet ihr auf der Audio-CD zu Rondo 9/10.
Gebt durch Zeichen zu erkennen, wann ihr die Melodieteile in den jeweils ersten Notenzeilen zu hören glaubt.

Woher stammen die entsprechenden Melodieteile in den zweiten Notenzeilen?
Wer hat sie komponiert? (Im folgenden Hörbeispiel hört ihr die ganze Vergleichsmelodie. Jetzt ist wohl alles klar!)

Ob Schubert bewusst in seiner Sinfonie an die andere Melodie erinnern wollte – aus Verehrung für ihren Schöpfer? Oder hat er die Nähe dazu gar nicht bemerkt, weil jene Melodie so tief in ihm angekommen war, dass eine ähnliche ihm nun wie von selbst in die Feder floss? Wir werden das nie wirklich erfahren.
Viel einfacher als seine Orchesterwerke konnte Schubert seine Kammermusik hören und mit Freunden selbst aufführen.
(Erst recht gilt das natürlich für seine Klaviermusik. Sie wurde in den Häusern der Bürger im 19. Jahrhundert besonders beliebt.)

Kammermusik

Solistisch besetzte Musik auf mehreren Instrumenten Da gibt es vielfältige Möglichkeiten der Kombination. Die wichtigsten hat Schubert genutzt: Musik für Violine und Klavier
Musik für Flöte und Klavier
Klaviertrio: Klavier + Violine + Cello
Streichtrio: Violine + Bratsche + Cello
Streichquartett: zwei Violinen + Bratsche + Cello
Streichquintett: Streichquartett + 2. Cello oder 2. Bratsche
Klavierquintett: Klavier + Steichquartett oder statt 2. Violine Kontrabass
Oktett: Streichquartett + Kontrabass + Klarinette +Horn + Fagott